Erweiterung Alterszentrum Kastels

Durseli und Babeli waren in ihrer Schulzeit in Grenchen unzertrennlich. Sie saßen in der letzten Reihe, lachten über dieselben Witze und träumten unter dem Pausenbaum vom grossen Leben. Alle nannten sie „das Schulpaar“. Doch nach der Matura oder «Schulzeit» trennten sich ihre Wege: Durseli zog nach Biel und trat in die traditionsreiche Uhrenindustrie ein – präzise, verlässlich, wie er selbst. Babeli hingegen ging an die Uni nach Basel und wurde Archäologin – neugierig, wissbegierig und ständig mit einem Fuss in der Vergangenheit.
Viele Jahre vergingen. Durseli stieg zum Produktionsleiter auf, sammelte Uhren wie andere Leute Postkarten, doch sein Herz schlug stets für das Ticken der Heimat. Babeli grub auf der ganzen Welt nach Spuren alter Kulturen, doch am meisten vermisste sie den Duft der Jurawälder und das Flimmern der Abendsonne über Grenchen.
Beide kehrten sie irgendwann zurück, aus Sehnsucht, aus Heimweh, aus Liebe zur Stille der vertrauten Hügel des Jurasüdfusses und der offenen Landschaft der Witi mit der Aare und dem angrenzenden Bucheggberg. Zufall oder Schicksal – man weiss es nicht – aber an einem warmen Sommernachmittag mit blühender und duftender Pflanzenpracht, sass Durseli auf einer Bank, das Gesicht zur Sonne gewandt.
„Durseli?“ sagte da eine Stimme, die klang wie eine Erinnerung.
Er drehte sich langsam um – und da stand Babeli, mit einem Hut voller Geschichten und Augen, die noch immer leuchteten wie früher.
Sie lachten, wie damals unter dem Pausenbaum. Pflückten frische Erdbeeren, wie sie dies früher immer gemacht hatten. Es fühlte sich so vertraut an wie vor sechzig Jahren. Und sie redeten, bis die Sonne unterging – über Uhren, Ausgrabungen und all das, was zwischen den Zeigern der Zeit verloren gegangen war.

AUFTRAGSART selektiver Studienauftrag
JAHR 2025
BAUHERRSCHAFT Stiftung Alterszentrum Grenchen
BAUKOSTEN -