Erweiterung Schulanlage Neufeld

Die Schulanlage Neufeld besteht aus drei freistehenden Gebäudetrakten, welche untereinander mit gedeckten Laufgängen verbunden sind. Die Setzung der Volumen generiert verschiedene, qualitätsvolle Aussenräume resp. Gebäudezwischenräume, welche unterschiedlich bespielt und genutzt werden. Die Erweiterung der Schulanlage basiert auf einer umfassenden Analyse des Bestandes und wird als ein natürliches Weiterschreiben der Gesamtanlage mit drei neuen Bausteinen verstanden. In einer ersten Etappe ergänzt ein zweigeschossiger, L-förmiger Baukörper die Schulanlage in nördlicher Richtung. Dieser schafft mit seiner städtebaulichen Setzung nach innen einen qualitätsvollen, geschützten Aussenraum und nach aussen einen zweiten Ankunftsort der Schulanlage. Ein Dach als Verbindung zur bestehenden Schulanlage sowie eine Öffnung des Bestandesgebäudes schafft eine durchgängige Verbindung von der Erweiterung zum Bestand. Ein eingeschossiger, losgelöster Pavillon in westlicher Richtung der bestehenden Tagesschulnutzungen komplettiert die Schulgebäudekomposition. In einer zweiten Etappe folgt die Turnhalle in nordwestlicher Richtung des Areals. Diese ragt eingeschossig aus dem Terrain und bietet auf dem Dach einen Allwetterplatz für das Quartier und die Schule. Die städtebauliche Setzung der neuen Gebäudekörper zoniert die Gesamtanlage in unterschiedlich nutzbare Aussenräume und schafft eine übergeordnete Vernetzung zu den umliegenden Quartieren.
Die Erweiterungsbauten nehmen die übergeordneten, gestalterischen Gedanken der bestehenden Schulanlage auf und führen diese in zeitgemässer Sprache weiter.  Die Anlage ist vom Funktionalismus geprägt und überzeugt durch ihre formale und rationale Schlichtheit. Ein durchgehendes Raster gliedert und rhythmisiert die neuen Schulbauten und vermittelt einen menschlichen Massstab. Dem L-förmigen Erweiterungsbau ist eine funktionalistische Brise Soleil Konstruktion aus PV-Modulen vorgelagert, wobei diese in den Sommermonaten gleichzeitig als Blendschutz sowie Stromproduktion dient und in den Wintermonaten nebst der Stromproduktion die Sonnenstrahlen ins Gebäude eindringen lässt. Die Fassade wird im Sinne eines zirkulären Kreislaufsystems mit rückgebauten Trapezblechen bekleidet, welche von der Tennishalle stammen. Diese werden gereinigt, behandelt und neu eingefärbt. Dadurch kann vor Ort intaktes und gut erhaltenes Material sinnvoll widerverwendet werden.

AUFTRAGSART Projektwettbewerb offen, 2. Rundgang
JAHR 2023
BAUHERRSCHAFT Stadt Thun
BAUKOSTEN -