Einfamilienhaus
Recherswil
Mit "Ig weiss es härzigs Dörfli, am Rand vom Wasseramt, drinn wohnt es buschigs Völkli, s‘isch wyt ume bekannt" beginnt das Recherswiler-Lied, welches um 1940 komponiert wurde.
Das Grundstück, am Rande des Siedlungsgebietes von Recherswil auf einer grundwasserreichen Schotterebene im mittleren Wasseramt, wird nordseitig vom Madacker- aber auch vom Schmiedeweg südseitig erschlossen. Einfamilienhäuser, vorwiegend aus den 60iger und 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts, bestimmen den Charakter des Quartiers. Eine minimalistisch angelegte Konzeption, der landschaftliche Bezug hin zu der Ebene des Wasseramtes und die Besonderheit der Erschliessungssituation bestimmen den formalen Charakter des Wohnhauses.
Der langgezogene monolithisch wirkende Baukörper in Sichtbeton präsentiert sich selbstbewusst im Dorfgefüge und vermittelt je nach Betrachtungswinkel eine zum Teil sehr unterschiedliche Wirkung. So wirkt die lange, der Siedlung zugewandte Gebäudeseite mit der gezielt angeordneten Fensteröffnung intim, wohingegen sich die der Ebene des Wasseramt zugewandte Seite mit großzügigen Aussenräumen und Fensterfronten zur Landschaft hin öffnet. Das Projekt spielt mit Gegensätzen, Massstäblichkeit und Masse. Je nach Blickwinkel schafft die Baute aufgrund Ihrer Ausrichtung konträre Wirkungen. Es zeigt sich ein Spiel von Leichtigkeit und Massivität, von räumlicher Öffnung und Verschlossenheit.
Der Entwurf unterstützt trennscharfe Unterscheidung zwischen Siedlungsgebiet und Landwirtschaftszone. Die Umwandlung vom geographischen in architektonischen Raum wird so zum bestimmenden Thema des Entwurfs für das Wohnhaus.
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