Wohn- und Geschäftshaus

Der Projektentwurf wird durch die besondere städtebauliche Situation und die diametral auseinanderliegenden Anforderungen an das Projekt und den Gegebenheiten vor Ort bestimmt.
Der Widerspruch von Ort und Raumprogramm ist Ausgangspunkt für eine intensive Auseinandersetzung mit den Gegensätzen wie Ruhe und Lärm, Alt und Neu oder Leben und Sterben.
Die Idee, ein bewohnbares Bestattungshaus an städtebaulich prominenter Lage zu errichten, implizert die Frage nach der Angemessenheit bezüglich der täglichen Auseinandersetzung mit dem Tod an der westlichen “Eingangspforte” zur Stadt Solothurn. Diese Vorgabe erfordert einen äusserst sensibilen Umgang bezüglich Materialwahl und der städtebaulichen Setzung.
Das Wohn- und Gewerbehaus muss einerseits, trotz geringem, durch das Raumprogramm vorgegebenen Volumen, der Funktion einer städtisch prägenden Baute gerecht werden. Andererseits hat es dem Anspruch an zurückhaltender, durch die Funktion begründeten, “andächtiger Bescheidenheit” zu genügen.
Das vorgelagerte, den Strassenraum prägende Gewerbehaus dient als Schall- und Sichtschutz für das rückwärtige Wohngebäude. Gemeinsam umfassen die beiden Gebäude einen privaten Innenhof, der der nötigen Ruhe und Privatsphäre im Wohnbereich dient.
Der Sichtbeton verleiht dem Gebäude die nötige Kraft, um auch volumetrisch im städtischen Gefüge bestehen zu können. Die bambusartige Oberflächenstruktur des Betons bricht die dem Beton eigen undurchdringbare Oberfläche und verleiht dem Gebäude eine sich im Licht stetig verändernde Zugänglichkeit.

AUFTRAGSART Projektwettbewerb selektiv, 1. Rang
JAHR 2013 - 2015
BAUHERRSCHAFT Messer Begleitung & Bestattung GmbH
BAUKOSTEN CHF 1.98 Mio.