Einfamilienhaus
Derendingen
Mitten in einem für ländliche Gemeinden in der Schweiz typischen Einfamilienhausquartier steht das Wohnhaus. Ein Quartier in dem jedes Wohnhaus als Symbol für das Angekommen-Sein im Leben, den bescheidenen Wohlstand und Unabhängigkeit gelesen werden möchte. Der Strassenraum, charakterisiert durch die blickdichten Thuja Hecken, welche für viele Bewohner gleichzeitig das Ende der Welt und die Grenzen des sozialen Lebens manifestieren, könnte genauso gut irgendwo im äusseren «Säuliamt» ein Wohnquartier erschliessen. Identität?
Es ist einfach, die Lebensform Einfamilienhaus als nicht nachhaltige Einförmigkeit einer bürgerlichen Pseudofreiheit zu kritisieren. Doch die Kritik und die Verzweiflung des kritischen Betrachters an dieser Lebensform hat das Potential innerhalb der durch Politik und Raumplanung festgefahrenen Strukturen, neue Auswege aus der Eintönigkeit dieser Quartiere zu finden.
Der Grundriss ist so konzipiert, dass durch das Wechselspiel von intro- und extrovertierten Raumabfolgen ein Sich-in-Beziehung-setzen von Innen und Aussen entsteht, welches es dem Bewohner ermöglicht, Teil des Quartiers zu sein oder sich ohne Mithilfe von an der Grundstückgrenze gepflanzten Thuja Hecken zurückzuziehen. Der sich um einen zentralen Eingangshof vertikal entwickelnde Baukörper macht zu jeder Tageszeit den Sonnenstand erfahrbar. Die Holoribfassade erinnert an die in der Umgebung vorherrschenden Metallverarbeitungsbetriebe.
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